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468 Route 74. KAIRO. Marktviertel.

Östl. vom Opernplatz, zwischen dem Ezbekîje-Garten und dem
Opernhause, führt die Schâria et-Teatro zu dem kleinen Mîdân Ezbek,
mit dem Gebäude des Internationalen Gerichts (Tribunaux mixtes;
Pl. C 3). Ihr parallel mündet die Schâria Tâhir, wo r. die Haupt-
post
(Pl. C 3; S. 463) liegt, auf den Platz Atab et el-Chadra (Pl.
C 3), den Hauptkreuzungspunkt der Straßenbahnen (S. 462).

Die Hauptverkehrsader der orientalischen Stadtteile ist die an
der Ostseite des Platzes beginnende *Muski (Pl. C D 3), die mit
ihren Fortsetzungen, der Sikke el-Gedîde (s. unten) und der Schâria
esch-Scharawâni (Pl. E F 3), die Altstadt in ihrer ganzen Breite
(1,5 km) durchzieht. Im Äußern hat die Straße den morgenländischen
Charakter vielfach verloren. Die Geschäfte sehen ganz europäisch
aus, unverändert aber ist das orientalische Leben (S. 465), das
vom frühen Morgen bis zum Abend hier auf- und abwogt.

Am Ende der Muski, kurz vor dem Platz Sûk el-Kanto (Pl. D 3),
betreten wir die alte Fâtimidenstadt (Masr el-Kâhira, S. 465),
von deren seit 1074 errichteten zweiten Stadtmauer noch die Nord-
tore
Bâb el-Futûh und Báb en-Nasr (Pl. E 2; S. 471), sowie das
Südtor Bâb Zuwêle (Pl. E 4; S. 472) erhalten sind, während die
Westgrenze der ehem. Stadtkanal El-Chalîg bildet, jetzt Schâria
Chalîg el-Masri (Straßenbahn Nr. 5, S. 462).

Die Gâmia el-Aschraf (Pl. E 3), eine von dem Sultan Bars
Bey
(1422-38) erbaute unbedeutende Moschee, am Kreuzungspunkt
der Sikke el-Gedîde mit dem seit alters wichtigen 1600m l. Straßen-
zuge
zwischen dem Bâb el-Futûh und Bâb Zuwêle, liegt zugleich in
der Mitte des Marktviertels, das man, unbekümmert um das na-
mentlich
frühmorgens dichte Menschengewühl, sogleich besichtige.

Gleich l. von der Schâria el-Chordagîje (Pl. E 3; S. 470) ist
der Sûk es-Sâigh (Mehrzahl Sijâgh), der Basar der Gold- und Silber-
arbeiter
, die auf engem Raum ihre Waren unter Glas feilbieten
(Verkauf nach Gewicht; viel Gold- und Silber-Imitationen!).

Auf der Ostseite der Straße liegt der Chân el-Chalîli (Pl. E 3),
1400 auf der Stätte der Fâtimidengräber gegründet, einst der
Mittelpunkt des geschäftlichen Lebens. Seiden- und Teppich-
händler
, Verkäufer von Schmucksachen usw. haben hier ihren
Hauptsitz. Unter den Teppichen, welche den Fremden meist zu
abenteuerlichen Preisen angeboten werden, bevorzugen Kenner die
Ware aus Bagdad und Brussa. Als Damaszener Seidenzeug werden
viele Lyoner und Krefelder Erzeugnisse ausgegeben. Die Haupt-
gasse
, Sikket el-Bâdistân, enthält zwei zierliche arabische Tore.

An der Südseite der El-Aschraf-Moschee zweigt von der Schâria
el-Aschrafîje (Pl. E 3) r. die Schâria el-Hamzâwî es-seghîr ab, mit
ihrer Fortsetzung, der Sch. el-Hamzâwî el-kebîr (Pl. D 3), als Sûk
el-Hamzâwî
Markt der christlichen Kaufleute (Syrer und Kopten).
Gleich links, in der Schâria et-Tarbîje (Pl. E 3), ist der Sûk
el-Attârîn
, der Gewürzmarkt (vgl. S. 350).